9 / 2025   30.10.2025

Alterskommission

im Gespräch mit Seniorinnen und Senioren im Ägerital

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Im Gespräch mit Seniorinnen und Senioren im Ägerital - Serie 

 

Mi Heimat isch’s Ägerital

Theo Desax im Sommer-Gespräch mit
Jakob Rogenmoser bekannt als «Hager Köbel»
Oberägeri, August 2025

 

Theo Desax (TD): «Du bist im Dorf als «Hager Köbel» bekannt, obwohl du in der Schönenfurt im Morgarten aufgewachsen bist. Woher stammt dein Übernahme?»

Hager Köbel (HK): «Mein Ururgrossvater stammte ursprünglich von den Hagen, welche etwas erhöht über dem Dorf Oberägeri liegt.

Deshalb hat unser Familienname diesen Zusatz erhalten. Zu meiner Jugendzeit wohnten übrigens in Oberägeri gleich drei Jakob Rogenmoser. So hatte diese Namensergänzung durchaus einen praktischen Nutzen.»

TD: «Wie bereits erwähnt, bist du in der Schönenfurt im Morgarten aufgewachsen. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?»

HK: «Ich bin mit einem zwei Jahre älteren und einem zwei Jahre jüngeren Bruder aufgewachsen. Zusammen mit den vielen Nachbarskindern hatten wir eine erlebnisreiche und schöne Jugendzeit. Wir waren viel am See beim Fischen. Im Winter war der See zudem regelmässig gefroren.

Auch an die Schulzeit erinnere ich mich gerne. Die Primarschule besuchte ich im Morgarten bei Klosterfrauen. Unsere Eltern haben uns immer unterstützt und gefördert. So konnte ich anschliessend die Sekundarschule in Oberägeri besuchen. Auch da wurden wir von Klosterfrauen unterrichtet.»

TD: «Konntest du einen Beruf erlernen?»

HK: «Im Anschluss an die Sekundarschule war ich ein Jahr auf einem Bauernhof in der Nähe von Saignelégier, im Berner Jura, um Französisch zu lernen. Die Arbeit mit den 24 Pferden hat mir gut gefallen. Ich kann mich nicht erinnern, damals Heimweh gehabt zu haben.

Anschliessend an diese Zeit habe ich eine Lehre als Automechaniker in Zug absolviert. Dann habe ich praktische Berufserfahrungen gesammelt bei Jahresstellen in Autowerkstätten in Aarau, Luzern, Oberwil und in Oberägeri.»

TD: «Wie hat sich dein beruflicher Weg fortgesetzt?»

HK: «Ich bekam die Gelegenheit, bei der Bauunternehmung von Josef Iten («Kanals») in Oberägeri als Betriebsmechaniker zu arbeiten. 
Diese Arbeit war sehr abwechslungsreich und mit «Kanals» hatten wir einen sehr innovativen Chef. Oftmals durfte ich mit ihm zusammen neue Geräte für die Verschiebung von Häusern und auch für den Teufelsstein in Göschenen mitentwickeln. Die Arbeit und das Arbeitsklima haben mir gut gefallen. So bin ich 38 Jahre bei dieser Firma geblieben.»

TD: «Ich durfte an der letzten Jubilaren Feier der Gemeinde Oberägeri teilnehmen. Dabei wurdest du und Vreny zu eurem 60. Hochzeitstags geehrt. Wie habt ihr euch kennen gelernt?»

HK: «Dazu will ich vorausschicken, dass ich grosses Glück hatte, Vreny kennen zu lernen. Wir haben eine sehr schöne Zeit miteinander verbracht.

Begegnet sind wir uns erstmals im Restaurant Löwen in Seewen. Vreny hat dort serviert und sie hat mir gleich gut gefallen. Wie erwähnt, sind wir nun seit 60 Jahren glücklich miteinander verheiratet. Und auch mit unseren beiden Kindern und den drei Grosskindern haben wir es gut.»

TD: «Du hast dich auch in verschiedenen Ämtern für das Dorfleben eingesetzt. Was bleibt dir davon in Erinnerung?»

HK: «Ich habe viele gute Erinnerungen an diese Zeit. Speziell erwähnen will ich die Zeit als Korporationsrat, bei der ich 18 Jahre als Betriebs- und Personalchef gewirkt habe. In dieser Zeit wurde der Maschinenpark umfassend erneuert und der Werkhof im Alosen neu gebaut.

Zudem bleibt mir aus dieser Zeit auch das Holz-Flössen über den Ägerisee in guter Erinnerung.

Weiter durfte ich 1991 als Folge eines Antrags an der Einwohnergemeindeversammlung in der Kommission für die Beschaffung eines neuen Schiffs für den Ägerisee mitwirken.

Dies führte zuerst zum Kauf des Occasionsschiffs «Victory» und anschliessend zum Erwerb des neuen Schiffs «Ägerisee», welches noch heute auf unserem See verkehrt. Zudem habe ich mich auch für den Erhalt der beiden alten Motorschiffe «Ägeri» und «Morgarten» eingesetzt.»

TD: «Und da war doch noch dein Engagement für den Frauenschwingsport?»

HK: «Ja, ja. Ich habe mich schon früh für den Schwingsport interessiert und viele Schwingfeste besucht. So war ich 1980 auch an einem Frauenschwingfest in Äschi bei Spiez. Dies hat mir den Anstoss gegeben, ein Frauenschwingen in Oberägeri zu organisieren. Im Jahr 1989 war es soweit: wir konnten in der Badi in Oberägeri ein erstes Frauenschwingfest durchführen. In den folgenden 10 Jahren wurde diese Veranstaltung stets wiederholt. Dies sehr zum Unmut des Eidgenössischen Schwingerverbands, welcher sich stets weigerte, das Frauenschwingen zu akzeptieren. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 1992 den Eidg. Frauenschwingverband gegründet. Zu meiner grossen Freude funktioniert er noch heute gut.

1995 wurde ich zum Ehrenmitglied des Eidg. Frauenschwingverbandes ernannt.»

TD: «Du hast dich Zeit deines Lebens immer wieder mit neuen Ideen und Vorschlägen ins Dorfleben eingebracht. Hast du auch jetzt noch Wünsche und Anregungen?»

HK: «Ein grosses Anliegen sind mir altersgerechte Wohnungen. Obwohl ich weiss, dass dieses Thema immer wieder an den Gemeinderatssitzungen traktandiert wird, wünsche ich mir, dass dies nun rasch konkret umgesetzt wird. Damit könnte insbesondere älteren Menschen, welche heute vielfach in (zu) grossen Wohnungen oder gar in Einfamilienhäusern leben, eine Alternative angeboten werden.»  

TD: «Köbi, das Ägerital hat sich seit deiner Geburt stark verändert. Haben diese Veränderungen das Leben im Tal aus deiner Sicht verbessert oder verschlechtert?»

HK: «Bestimmt verbessert hat sich die Qualität des Lebens. Es geht den Menschen heute finanziell und materiell viel besser als früher.

Hingegen bedauere ich, dass sich die Leute im Dorf kaum noch kennen. Dadurch geht das «Dorfleben» und das «Dorfgefühl» verloren.»

TD: «Wie geht es dir eigentlich heute, mit 88 Jahren?»

HK: «Obwohl meine Sehkraft seit sechs Jahren stark eingeschränkt ist und ich weitere Altersbeschwerden habe, bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich geniesse die Gegenwart und freue mich auf die Zukunft.»

Für die Alterskommission Ägerital

Theo Desax

Jahresprogramm

Fachstelle für das Alter

Interview Heidi Nussbaumer (HN), Alterskommission Ägerital mit  Karin Brugger (KB), Leiterin der Fachstelle für Altersfragen der Gemeinden Unter- und Oberägeri

Heidi Nussbaumer (HN): «Am 1. Mai 2025 haben Sie die Tätigkeit als Fachperson Alter für die Einwohnergemeinen Unter- und Oberägeri aufgenommen. 
Was hat Sie bewogen, die Fachstelle Alter Ägerital aufzubauen?»

Karin Brugger (KB): «Gemeinden, die eine klare Altersstrategie verfolgen, schaffen lebenswerte Räume für alle. Sie fördern Barrierefreiheit, soziale Teilhabe und die Selbstständigkeit älterer Menschen. Das stärkt den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und erhöht die Zufriedenheit sowie die Lebensqualität für alle Generationen. Diese Überzeugung hat mich persönlich angesprochen, da es mein Anliegen ist, Brücken zu bauen und eine positive Zukunft mitzugestalten.»

HN: «Was sind die Aufgaben der Fachstelle Alter Ägerital?»

KB: «Die Fachstelle Alter Ägerital ist eine Beratungs- und Informationsstelle, die die Angebote und Hilfsmöglichkeiten für ältere Menschen im Ägerital koordiniert. Es ist uns wichtig, dass Senioren und ihre Angehörigen den Kontakt zu uns suchen, damit wir sie in ihrer individuellen Lebenssituation unterstützen können. Frühzeitige Beratung ermöglicht es, Herausforderungen zu erkennen und gemeinsam passende Lösungen zu entwickeln. So können wir gemeinsam sicherstellen, dass ältere Menschen selbstbestimmt und zufrieden in ihrem Zuhause leben können.

Mehr Informationen zu unseren Angeboten finden Sie auf; www.alter-aegerital.ch

HN: «Wie begegnet die Fachstelle Alter den demografischen Veränderungen und den Herausforderungen des Alterns?»

KB: «Die demografische Entwicklung zeigt, dass die Zahl der älteren Menschen stetig zunimmt. Dies erfordert die Entwicklung neuer Strategien und Angebote. Die Gemeinden setzen auf präventive Massnahmen, Beratung sowie eine koordinierte Zusammenarbeit mit Organisationen. Ziel ist es, eine altersgerechte Umgebung zu schaffen, in der sich alle Generationen wohlfühlen und gut versorgt sind. In diesem Zusammenhang ist die Fachstelle Alter Ägerital das zentrale Bindeglied.» 

HN: «Was wünsche ich mir für die Zukunft in Bezug auf die Arbeit der Fachstelle und die Zufriedenheit der Senioren?»

KB: «Ich wünsche mir, dass Senioren und ihre Angehörigen sich bei der Fachstelle Alter Ägerital melden. Je früher wir Unterstützung anbieten können, desto besser können wir gemeinsam passende Lösungen finden. Für die Zukunft hoffe ich, dass unsere Gesellschaft noch stärker auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingeht und wir gemeinsam eine inklusive und fürsorgliche Gemeinschaft aufbauen, in der sich alle Generationen wohlfühlen.»

HN: «Was ich noch sagen möchte ...»

KB: «Ich freue mich auf den aktiven Kontakt mit Seniorinnen und Senioren sowie deren Angehörigen.»

Karin Brugger, herzlichen Dank für dieses Gespräch. Wir von der Alterskommission wünschen Ihnen einen guten Start und freuen uns, auf eine gute Zusammenarbeit.

Für die Alterskommission Ägerital

Heidi Nussbaumer

Aktuelles

Anlässe, Veranstaltungen, Wanderung ...



Die Website seniorinaegeri.ch bietet neben generellen Informationen auch regelmässig Vorschauen auf und Berichte über die verschiedenen Aktivitäten.

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