7 / 2025   07.07.2025

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Im Gespräch mit Seniorinnen und Senioren im Ägerital - Serie 

 

Mi Heimat isch’s Ägerital

Heidi Nussbaumer im Gespräch mit 
Klara Wyss-Fleischli, Hagen, Oberägeri,
bekannt als «Klara vo de Hage»
Oberägeri, Mai 2025

 




Heidi Nussbaumer: «Wo bist du geboren und aufgewachsen?»

Klara Wyss: «Ich bin in Hildisrieden (Ohmelinge LU) mit sieben Geschwistern auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen. 1943 wurde ich geboren und erlebte eine glückliche Kindheit.

Auf dem Hof gab es viel zu tun mit viel Handarbeit. Deshalb beschäftigten meine Eltern eine Magd und einen Knecht. Zu dieser Zeit gab es bei uns weder Traktor noch Maschinen, lediglich 2 Pferde wurden für die schwere Feldarbeit eingespannt. Alle mussten kräftig mitarbeiten.

Jeden Morgen früh und auch abends mussten wir Kinder die Milch mit Hund und Wagen in die Dorfmolkerei transportieren. Das war nicht immer lustig. Wenn der Hund einen andern Hund traf, rastete er aus und der Wagen mit der Milch stürzte auch mal um. Der Vater war dann verärgert über den Verlust der Milch, weil dies das karge Einkommen schmälerte, das wir mit dem Hof erwirtschafteten. Weitere Einnahmen gab es keine.»

HN: «Was kannst du uns von deiner Schulzeit erzählen?»

KW: «Ich schrieb mit der linken Hand. Demzufolge musste ich über 2 Jahre vorne bei der Lehrerin sitzen, die mir mit dem „Tatzenknebel“ auf die Finger schlug, wenn ich versuchte, mit der linken Hand zu schreiben.

In der Sekundarschule entdeckte der Lehrer meine Fähigkeiten zum Zeichnen und Malen. Er unterstützte mich sehr, die Kunstschule zu besuchen. Doch mein Vater hatte kein Verständnis, dass Mädchen einen Beruf erlernen. So war es halt in dieser Zeit.»

HN: «Was hast du nach der Schulzeit gemacht?»

KW: «1964, mit 21 Jahren habe ich die Bäuerinnen-Schule in Sursee absolviert.

Es bereitete mir sehr viel Freude. Jedes Wochenende bin ich mit dem Fahrrad von Hildisrieden nach Sursee gefahren.

Kurz darauf heiratete mein ältester Bruder und der Vater übertrug ihm den Hof.

Das ermöglichte mir, vom Hof wegzuziehen. Mein Weg führte nach Lungern, wo ich in der Metzgerei als Verkäuferin und im Haushalt als Köchin angestellt wurde.»

HN: «Wie verlief dein Leben?»

KW: «In der Zeit habe ich meinen Mann Sepp von der Hagen kennengelernt.


Im Hagen

Es war in Hildisrieden an einem speziellen Anlass, wo ich als Ehrendame bei der Harmoniemusik amtete. Die Verbindung blieb trotz der Maul- und Klauenseuche, die damals in der Schweiz herrschte, und gegenseitige Besuche unmöglich machten.

Die Beziehung vertiefte sich danach und 1967 heirateten wir in der Kirche in Alosen. Die erste Wohnung bezogen wir in der Hagen 3, beim „Grund-Werni“.

Unsere 4 Kinder, Franz Josef, Beat, Peter und Marie-Theres kamen dort zur Welt.

Trotz der ersten Schwangerschaft 1969 habe ich die Meisterprüfung als dipl. Bäuerin abgeschlossen. Mein Mann hat mich mit der vielen Arbeit auf dem Hof immer tatkräftig unterstützt und mir ermöglicht, meine Hobbies zu pflegen.


Klara Wyss - Bauernfrau aus Leidenschaft

1979 sind wir zu meinen Schwiegereltern in den Bauernhof Hagen umgezogen, wo für uns eine 4 Zimmerwohnung hergerichtet wurde. Sohn Beat hatte ein Zimmer im unteren Stock bei den Grosseltern, was ihm sehr behagte, denn er durfte TV schauen und hatte mehr Freiheiten als seine Geschwister. Übrigens: die Grosseltern erfreuten sich an allen Enkelkindern sehr.

Wir hatten als Familie zusammen immer eine gute Zeit. Der gute Zusammenhalt ist auch mit der stets wachsenden Familie bis heute geblieben.»

HN: «Welche Erinnerungen erfreuen dich besonders?»

KW: «1993 organisierte ich mit der Familie den ersten 1. August-Brunch in der Hintertann für die Öffentlichkeit. Es war damals ein riesiger Erfolg, der nun schon seit über 30 Jahre andauert. Ich bin glücklich, dass meine Familie diese Tradition viele Jahre weiterführte.

Jedes Jahr, an einem Wochenende, gibt es für die ganze Familie Wyss, ein gemeinsamen Ausflug. 2024 z.B. sind wir alle mit dem Flieger nach Rom geflogen. Traumhaft! Mit Spass und Freude haben wir Rom besucht, viel unternommen und erlebt. Ich freue mich sehr auf die nächste Reise.

Klara Wyss mit ihrer Familie
Klara Wyss mit ihrer Famiie

Kurz vor meiner Pensionierung als Bäuerin durfte ich für die Zuger Bäuerinnen das Kochbuch illustrieren. Malen und Zeichnen ist seit meiner Kindheit eine Leidenschaft. Beide erfüllen und begeistern mich immer noch.

Seit 57 Jahren singe ich im Kirchenchor Oberägeri. Auch hier hat mich Sepp in jungen Jahren mit dem Kinderhüten unterstützt, damit ich unbeschwert im Chor mitsingen konnte. Das Singen im Chor tut mir heute noch gut.»

HN: «Was sind deine schönsten Momente im jetzigen Leben?»

KW: «Ich bin viel unterwegs. Viel Freude bereiten mir die Ausflüge mit den Bäuerinnen, mit dem frohen Alter, mit Familie und Freunden. Auch die Ferienreisen mit Priska Iten sind für mich stets ein schönes Erlebnis.

Jassen ist für mich eine Leidenschaftlich. Auch spiele ich gerne Dog.

Singen im Kirchenchor und Besuche von Anlässen erfreuen mich sehr. Das E-Bike fahren von Hagen bis zum Raten hoch, lässt mein Herz höherschlagen.

Klaras Wyss an der Fasnacht Klara Wyss mit ihrer Tochter

Was selbstverständlich nicht fehlen darf ist mein Garten, den ich mit grosser Freude und Liebe pflege.»

HN: «Willst du mir und den Lesern sonst noch etwas erzählen oder mitgeben?»

KW: «Ich bin glücklich und dankbar, dass ich eine gesunde und gute Familie im Hintergrund habe, die mich unterstützt und mir fürsorglich zur Seite steht. Ebenfalls dankbar bin ich für die gute Gesundheit und ein erfülltes Leben. Für die vielen Begegnungen und Gespräche mit Freunden und Bekannten bin ich ebenfalls erfreut.»

Liebe Klara, ich danke dir für das interessante Interview und wünsche dir noch viel Freude, schöne Erlebnisse  und  gemütliche Stunden in deinem weiteren Leben.

Herzlichst, Heidi Nussbaumer, Alterskommission Ägerital

 

Für die Alterskommission Ägerital

Heidi Nussbaumer

Jahresprogramm

Alter

Teilnehmerinnen am Schlemmerbuffet
Das Ägerital steht vor einer tiefgreifenden demografischen Veränderung:
So prognostiziert, dass die Zahl der über 80-Jährigen bis 2045 in Unterägeri um 170 % zunimmt, in Oberägeri sogar um 300 %. Diese Entwicklung fordert ein Umdenken in der Altersversorgung. Mit der neuen Altersstrategie, der gemeinsamen Fachstelle Alter Ägerital und gezielten Massnahmen in Wohnen, Betreuung und Pflege gehen Unterägeri und Oberägeri diesen Wandel gemeinsam an – vorausschauend, solidarisch und bürgernah.

Den ganzen Artikel finden Sie im FOKUS 03_2025- oder gleich hier als Download.

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Wir wünschen dir viel G'freuts und einen erlebnisreichen Monat!

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